Garbsen, 17. November 2022. Gestiegene Beschaffungskosten, sich ändernde Netzentgelte und höhere Umlagen: Diese aktuelle Entwicklung auf den Energiemärkten zwingen die Stadtwerke, nach der Erhöhung der Gaspreise im Oktober nun auch die Strompreise anzupassen.
„Seit April 2020 konnten wir unsere Strompreise stabil halten und haben selbstverständlich auch die Abschaffung der EEG-Umlage ab Juli 2022 an unsere Kundinnen und Kunden weitergegeben. Nun müssen wir auf die Energiekrise reagieren und die Tarife ab Januar 2023 um das 1,75-fache erhöhen. Damit liegen wir im Vergleich der Stromversorger bundesweit und regional immer noch im unteren Drittel“, sagt Geschäftsführer Daniel Wolter. So steigt der Kilowattstundenpreis in der Grundversorgung von bislang 25,63 Cent auf 44,67 Cent.
Pressekonferenz Stadtwerke Garbsen

Die Stadtwerke informieren ihre Kundinnen und Kunden in diesen Tagen in einem Schreiben über die neuen Preise. Von der Preiserhöhung sind in Garbsen rund 28.500 Verbraucherinnen und Verbraucher betroffen.

Nach wie vor ist es den Stadtwerken wichtig, in diesen Zeiten Stabilität zu bieten. „Unser Ziel ist es weiterhin, die Konditionen bei Strom und bei Gas langfristig auf einem gleichbleibenden Niveau zu halten. Aber wir können keine Garantie für die Entwicklung auf den Energiemärkten in den nächsten Monaten geben“, so Wolter.

Auch die Entscheidungen der Politik seien nicht vorhersehbar und stellten die Energieversorger gerade in der jüngsten Zeit oftmals kurzfristig vor neue Herausforderungen – so geschehen bei der lange diskutierten und schließlich wieder gestrichenen Gasbeschaffungsumlage, der Umsatzsteuersenkung beim Gas von Oktober 2023 bis März 2024 von 19 auf sieben Prozent sowie der sogenannten Dezember-Hilfe. „Diese ‚Jo-Jo-Entscheidungen‘ der Politik sind für uns sehr arbeitsintensiv und zeitaufwändig. Und vor allem erschweren sie die Kommunikation mit unseren Kundinnen und Kunden, denen wir in den vergangenen Wochen gleich mehrere Schreiben haben senden müssen, weil sich die politischen Vorgaben mehrfach geändert haben“, erklärt Wolter. Er nimmt die Verbraucherinnen und Verbraucher daher in Schutz. „Derzeit herrscht eine Gemengelage, die selbst für Experten nur schwer zu durchdringen ist. Hinzu kommen immer neue Begriffe wie Gas- und Strompreisbremse, die noch nicht bis ins letzte Detail vom Gesetzgeber durchdacht wurden. Wie soll dann der Kunde am Ende dieser Informationskette das noch verstehen?“, fragen sich Wolter und Dannenbrink.

Anlass genug für die Stadtwerke, auf der Pressekonferenz die einzelnen Informationsschritte an die Verbraucherinnen und Verbraucher darzustellen und ebenfalls über den derzeitigen Stand der Dezember-Hilfe und der Gas- und Strompreisbremse zu berichten. Über die aktuellen Entwicklungen informieren die Stadtwerke zudem auf der Homepage unter www.garbsen-versorgungssicherheit.de. Die aktuellen Preise finden Sie hier.

Abschließend bedankte sich Aufsichtsratsvorsitzender Heinrich Dannenbrink bei den Mitarbeitenden der Stadtwerke. „Es ist für unsere Gesellschaft momentan eine schwierige Zeit. Ich bin dankbar, dass wir es als Stadtwerke bislang geschafft haben, vorausschauend zu planen und somit unsere Gas- und Strompreise lange stabil gehalten haben. Daher ein großes Lob an die Mitarbeitenden der Stadtwerke für die sehr gute Arbeit in dieser angespannten Lage“, so Dannenbrink.